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17.03.2022

3 Wochen Krieg in der Ukraine und die Stadt Dortmund

Zunächst eine dringliche Information vorweg: Der Bundesverband Deutscher Stiftungen bietet am 18. März zwischen 10:00 – 11:00 Uhr Diskussionsveranstaltung zum Thema Ukraine und Stiftungsaktivitäten an. Bei MS-Teams geht es um den Erfahrungsaustausch, zur Vernetzung und für Kooperationen untereinander: An Unterhaltung teilnehmen (microsoft.com)

Des Weiteren hat der Bundesverband Deutscher Stiftung eine bundesweite Sammlung an Stiftungen für die Ukraine erstellt, wer sich finanziell mit der Bevölkerung der Ukraine solidarisieren möchte, findet hier die richtigen Adressen: Stiftungen für die Ukraine | Bundesverband Deutscher Stiftungen

Auch das Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands veröffentlich eine ähnliche Sammlung mit den Unterstützungsangeboten von Bürgerstiftungen (auch auf europäischer Basis, in enger Zusammenarbeit mit der EU und den Nachbarländern), weiterer Hilfsangebote und Unterstützungsmaterialien auf Ukrainisch: Unterstützung für die Ukraine | Bürgerstiftungen Deutschlands (buergerstiftungen.org)

Der Krieg hält an und immer mehr Menschen flüchten aus der Ukraine auch nach Dortmund. Ab sofort haben wir einen weiteren Standort für die Bearbeitung der Erstanträge von Flüchtlingen geöffnet.
Sozialdezernentin Birgit Zoerner

Von den mehr als drei Millionen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen sind 130.000 Geflüchtete in Deutschland angekommen, in der Stadt Dortmund wiederum 2600 Menschen. Dies sind zumindest die offiziellen Zahlen von den zuständigen Ämtern, Fachleute vermuten eine deutlich höhere, informelle Zahl, die noch dazu in den kommenden Wochen rasant steigen wird.

Die Bahnhofsmission Dortmund empfängt am Hauptbahnhof weiterhin Geflüchtete aus der Ukraine, die sie vor Ort versorgen und auf dem weiteren Weg begleiten. Darunter vornehmlich Frauen und Kinder. Etwa einmal stündlich treffen tagsüber Züge aus Berlin, dem Drehkreuz für Geflüchtete, die aus Polen über Frankfurt an der Oder nach Deutschland kommen, in Dortmund ein.

Dortmund scheint verhältnismäßig beliebt als Ziel der ukrainischen Geflüchteten. In erster Linie liegt dies an den Verwandten in der Stadt, mit ca. 3500 ukrainisch stämmigen Bürger:innen Dortmunds, konnten ein sehr großer Teil der „ersten Flüchtlingswelle“ bei Familie und Freunden unter. Außerdem ist die Stadt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und genießt internationale Bekanntschaft, zum Beispiel durch den BVB und es gibt noch genügend Plätze für die Menschen.

Neben dem bisherigen Standort an der Leopoldstraße 16-20 in der City können Geflüchtete nun auch in das Gebäude des Sozialamtes im Entenpoth 34 in Hörde kommen. Beide Standort sind von 8 bis 16.30 Uhr wochentags und von 8 bis 12 Uhr am Wochenende geöffnet. Vor Ort werden Wartemarken ausgegeben, so der Leiter des Sozialamtes, Jörg Süshardt. So soll die Belastung der wartenden Menschen so gering wie möglich gehalten werden.

Der Krisenstab der Stadt Dortmund vermittelt die Unterkünfte und Notplätze, demnach spricht die WAZ von „807 dauerhaften Unterkünften“ und viele Angebote aus der Gesellschaft. Auch größere Objekte und Grundstücke, wie die Westfalenhalle 6 oder der  ehemalige Berufskolleg an der Sckellstraße dienen als provisorische Bleibe für die Menschen. Für Bürger:innen der Stadt, die ukrainische Geflüchtete bei sich zuhause aufnehmen möchten, gibt es ebenfalls einen Artikel der WAZ, der ihnen aufzeigt, was sie in dieser Situation beachten müssen: Ukraine-Flüchtlinge zuhause aufnehmen: Das ist zu beachten - waz.de

In der Berswordthalle ist ein weiterer Informationspunkt für die Menschen aus der Ukraine aufgebaut worden. Auch bis Montag wurden für rund 2400 Personen aus 1350 Familien Leistungen durch das Sozialamt bewilligt, teilt die Stadt mit. Die neu eingerichtete Anlaufstelle MigraDo, die das Ankommen in Dortmund erleichtern und die Ausländerbehörde entlasten soll, habe erste Hilfestellungen anbieten können. Dort seien bislang 1248 Beratungsgespräche geführt worden.

Weiterhin plant die Stadt Dortmund KfW Bank Fördermittel zu beantragen, um weitere Unterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu schaffen.

Eine besondere Spendenaktion kommt von den aktuell stark geschädigten Clubs der Stadt. Vor diesem Hintergrund wird von den Clubs gesammelt und gespendet. Jeder gibt, was er kann. Manche Clubs spenden einen Euro pro Gast, andere spenden den kompletten Eintrittserlös eines Abends, stellen Spendenboxen für ihre Gäste auf, DJs verzichten auf ihre Gagen.

In meinem „alten Leben“ als Veranstalter und DJ durfte ich den letzten Jahren mehr als ein Dutzend Mal in der Ukraine arbeiten, als auch einige Male in der Russischen Föderation auflegen. Was bleibt, sind unvergessliche Begegnungen mit offenen, herzlichen Menschen auf beiden Seiten, die friedlich und in Freiheit zusammenleben wollen
der Nachtbeauftragte der Stadt Dortmund, Chris Stemann