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02.07.2019

Schulranzen-Projekt gegen gesellschaftliche Ausgrenzung

 

Der Kinderglück e.V. hat rund 1.800 Tornistersets an insgesamt 177 Institutionen verteilt. 25 Ehrenamtliche halfen Kinderglück-Gründer Bernd Krispin dieses Großprojekt umzusetzen.  Zuvor konnten Anträge von Kitas, Grundschulen und Jugendhilfeeinrichtungen gestellt werden. Dieses Jahr erreichten den Kinderglück e.V. so viele Anträge wie noch nie.

„Monatelang planen wir dieses Projekt und am Tag der Ranzenabholung wird uns wieder bewusst, was es für ein Mammutprojekt ist. 6 LKW-Ladungen mit Tornistern mussten in der Kinderglück-Halle untergebracht werden. Insgesamt wurden 6 Tonnen an Material bewegt. Das Schöne an dieser Aufgabe ist, dass es alles Sinn macht, denn hinter jedem der 1.800 Ranzen steht ein Kind, das so einen unbeschwerten Schulstart erleben darf. Am liebsten möchte ich alle umarmen, die uns bei der Realisierung geholfen haben. Da das schwierig wird, an dieser Stelle ein ganz herzliches Danke“, so Gründer und 1. Vorsitzender des Kinderglück e.V. Bernd Krispin.

Die Motivation für dieses Großprojekt ist eindeutig: Im Ruhrgebiet ist die Kinderarmut besonders ausgeprägt. In vielen Städten existieren Stadtteile, in denen die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in prekären Verhältnissen aufwächst. Wenn der erste Schritt Richtung Bildung ohne einen eigenen Schulranzen beginnt, dann ist gesellschaftliche Ausgrenzung vorprogrammiert.

Der Kinderglück e.V. versucht mit seinem langjährigen Schulranzenprojekt diesem Aspekt von Kinderarmut entgegenzuwirken. Zu Beginn des Jahres werden alle kooperierenden Einrichtungen darüber informiert, dass sie Ranzenanträge stellen können. Die Einrichtungen prüfen die Bedürftigkeit der Kinder. Diese werden gesammelt und an einem zentralen Verteiltag ausgegeben. Auch nach dem Verteiltag treffen erfahrungsgemäß bis zum Herbst noch bis zu 200 zusätzliche Anträge ein. Aufgrund dessen bestellt der Verein immer eine höhere Anzahl von Ranzen, um auch diesen Antragsstellern gerecht zu werden.

Die Erstklässler*innen wissen zu keinem Zeitpunkt, dass der Schulranzen eine Spende ist, denn er wird von den Antragsstellern an die Eltern ohne Beisein der Kinder übergeben. Diese Handhabung ist dem Kinderglück e.V. ein großes Anliegen.

Neben vielen Spenden von Privatpersonen und Unternehmen unterstützte insbesondere der Takko hilft e.V. aus Telgte das Projekt mit einer Großspende. Beide Vereine kooperieren seit 2018 in der Umsetzung von unterschiedlichen Kinderglück-Hilfsprojekten zugunsten von kranken, traumatisierten und von Kinderarmut betroffenen Kindern.

Zusätzlich kann der Verein die Schulranzen-Sets (inkl. Etui, Sportbeutel, Schlamper etc.) durch über die Jahre entstandene Kooperationen mit Herstellern wie z. B. Ergobag, Scout und School Mood stark vergünstigt für diese Hilfsaktion erwerben und verteilen. Der Verein legt Wert darauf, dass es sich um hochwertige und rückenstützende Produkte handelt.

Weitere Informationen zum Kinderglück e.V. unter https://www.stiftung-kinderglueck.de/